„Wir können Gedanken nicht berühren, aber sie uns.“
―Erhard Blanck
―Erhard Blanck
Zweifel entstehen immer dann, wenn man bei einer Entscheidung, die man treffen muss, auf sein Bauchgefühl hört und tatenlos dabei zusehen muss, wie der Verstand sich immer wieder einschaltet. Der Verstand sät Zweifel; je wohler man sich mit einer Bauchentscheidung fühlt, umso stärker schlägt der Verstand um sich. Er will immer auf Nummer sicher gehen, vollständig abgesichert sein, dass bei der Entscheidung ja nichts schief läuft. Somit zögert der Verstand die Entscheidung aus, man wartet ab, man überlegt und überlegt, man denkt über eventuelle Konsequenzen nach. Solange, bis man vollkommen verunsichert ist, und die Entscheidung auf Eis legt; man verschiebt sie einfach auf einen späteren Zeitpunkt. Man würde irgendwann später handeln, wenn man das Gefühl hätte, sich ganz sicher zu sein. Veränderungen finden somit nicht statt, man steht sich selbst im Weg und fühlt sich keineswegs wohl dabei. Denn auch wenn man mit der Entscheidung bei einer anstehenden Veränderung zögert, hören die Fragen im Hinterkopf nicht auf. Das Gegenteil ist der Fall; man wacht mit ihnen auf und nimmt sie mit in den Schlaf. Auch tagsüber verstummen sie nicht. Solange eben, bis man endlich eine Entschedung trifft. Wenn man keine Entscheidung trifft, trifft man dadurch auch eine Wahl: nämlich, dass sich nichts ändert, dass alles bleibt, wie es ist. Aber vielleicht will das Leben manchmal genauso und nicht anders. Dass man eben nichts ändert, dass man die gegenwärtige Situation einfach nur akzeptiert und alle seine rebellischen Gedanken dagegen loslässt.
Vielleicht will das Leben so verhindern, dass man womöglich eine Entscheidung trifft, die man vielleicht später bereuen würde. Die perfekte Veränderung gibt es vermutlich sowieso nicht, denn ganz egal, was wir im Leben verändern, die Medaille hat immer zwei Seiten. Eine Veränderung kann sowohl etwas Positives bewirken, als auch etwas Negatives hervorbringen, was man bei der Entscheidung gar nicht in Betracht zog. Das weiß man eben vorher nie so genau. Manchmal ist es vielleicht besser, sich Zeit zu lassen, anstatt die Umstände immer wieder verändern zu wollen, wenn etwas nicht so läuft, wie man es gerne hätte, um dem Leben eine Chance zu geben, den Weg, der zu einem am besten passt, aufzeigen zu können. © Nachtpoetin
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